Das Erzgebirge ist neben der wunderschönen Naturlandschaft und den deftigen Speisen auch bekannt für die Herstellung traditioneller Holzkunst und vielfältigen Weihnachtsschmucks. Jedes Jahr zur Adventszeit werden die Häuser und Fenster im Erzgebirge mit den verschiedensten Fensterbeleuchtungen geschmückt und die Städte und Dörfer erstrahlen in festlichem Glanz. Der Brauch, die Fenster zu beleuchten, stammt noch aus Zeiten des aktiven Bergwerks und der Bergarbeiter. Besonderes die Schwibbögen sind mit dieser Zeit verbunden. Sie sollten den hart arbeitenden Bergarbeitern den Weg nach Hause leuchten und die verpassten Sonnen- bzw. Tageslichtstunden unter Tage wieder wett machen. Doch nicht nur Schwibbögen sind in den Fenstern zu finden. Auch Sterne in verschiedener Ausführung, Leuchter wie Engel und Bergmann oder Fensterbilder sind häufig vertreten. In vielen Stuben und Wohnungen wird zudem versucht, ebenfalls eine weihnachtliche Beleuchtung zu erzielen. Zu einen werden Regale, Wohnwände und alle erdenklichen freien Plätze zur Weihnachtszeit mit Räuchermännchen und anderen Weihnachtsfiguren verschönert. Für die richtige Stimmung sorgen jedoch die erzgebirgischen Weihnachtspyramiden, die schon viele Jahrhunderte im Erzgebirge zu Hause sind. Es wird überliefert, dass die Form und Funktionsweise der Pyramide an die Pferdegöpel angepasst wurden, die in verschiedenen Orten im Erzgebirge zu finden sind. Die Bewegung, die die Pferde bei ihrer Arbeit ausführen und auch die Form des Göpels soll die Pyramidenbauer zur Erstellung und Gestaltung der ersten Pyramiden inspiriert haben.
Nun muss man unterscheiden zwischen elektrisch betriebenen Weihnachtspyramiden und Pyramiden, die mit Kerzen beleuchtet werden. Beide Modelle haben ihre Vorteile, die klassische Pyramide allerdings wird mit Kerzen betrieben. Das hat zum einen einen preislichen Vorteil, da die elektrischen Modelle wesentlich teurer sind. Zum anderen ist man beim Betrieb mit Kerzen nicht von der nächstgelegenen Steckdose abhängig und kann die Pyramide hinstellen, wo man möchte. Natürlich muss man immer ein Auge auf sie haben, um zum richtigen Zeitpunkt die Kerzen zu wechseln oder wenn nötig einen kleinen Schubs zu geben, wenn die Weihnachtspyramide doch einmal still steht.
Erhältlich sind die Pyramiden in verschiedenen Größen und Ausführungen. Von ganz klein bis ganz groß reicht das Sortiment. Einstöckige Pyramiden für den Alltagsgebrauch sind in der Regel zwischen 25 und 35 cm hoch und werden von unterschiedlichen Motiven geschmückt. Häufig werden die Geburt Christi oder der Weihnachtsmann dargestellt. Auch Kurrendesänger oder Engelchen sind häufig vertreten. Zweistöckige Pyramiden sind bis zu 48 cm hoch und bestehen wie der Name schon sagt, aus zwei Ebenen, auf denen jeweils verschiedene Figuren und Szenen dargestellt werden, die ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Häufig befinden sich singende oder musizierende Engel auf der oberen Plattform der Pyramide. In der Ebene darunter wird meist die Geburt Christi und die Ankunft der Heiligen Drei Könige dargestellt.
Dreistöckige Weihnachtspyramiden sind im Durchschnitt 60 cm hoch. Es gibt aber auch Modelle, die bis zu 85 cm hoch sein können. Der Aufbau der Pyramide, egal wie hoch und wie viele Ebenen, ist im Übrigen immer einheitlich. Die größte Plattform befindet sich unten und nach oben hin werden die Ebenen kleiner. Dadurch entsteht das typisch zylindrische Aussehen der Pyramiden. Der Hauptunterschied liegt in der Gestaltung. Die klassische Weihnachtspyramide verfügt über Platten die in der Form ein Sechseck bilden. Darauf sind Säulen oder kleine Gitter angebracht, die die Ebenen trennen. Andere Modelle sind mit runden Platten ausgestattet. Bei diesen Modellen befinden sich die Streben außen an der Pyramide, was ihr ein ausgefallenes Erscheinungsbild verleiht und sie von anderen Modellen abhebt. Auch ausgefallen sind geschwungene Außenstreben, die sich den runden Platten der Pyramide anpassen und ihr damit ein geschwungenes Gesamtbild verleihen.
Die größte vierstöckige Pyramide ist 1 m hoch. Die Durchschnittsgröße liegt jedoch bei 85 cm. Doch auch dafür muss der nötige Platz vorhanden sein. Wer es noch größer und ausgefallener mag, kann sich für das größte Modell im Bereich der Weihnachtspyramiden für Kerzen entscheiden. Die fünfstöckigen Modelle sind bis zu 123 cm hoch und erreichen damit die Größe eines Kindes. Erstaunlich wenn man bedenkt, dass auch diese Exemplare allein durch die Wärme und Kraft von mehreren Kerzen angetrieben werden.
Relativ modern, aber auch schon sehr beliebt, sind mehrstöckige Teelichtpyramiden, die zwischen 31 und 86 cm hoch sind. Diese heben sich in ihrer Form von den anderen Pyramiden ab und werden durch Teelichter angetrieben.